Mobile Marketing: So erobert ihr das Smartphone eurer Zielgruppe

Wer online geht, nutzt dazu immer öfter das Smartphone. Höchste Zeit, Interessenten und Kunden dort passgenau abzuholen: Ein Überblick zu den Disziplinen und Möglichkeiten des Mobile Marketings.

Mobile Marketing im Überblick
(Smartphone unter CC0 1.0)

Warum Mobile Marketing immer wichtiger wird, sagt euch die ARD/ZDF-Onlinestudie 2017 (Basis: deutschspr. Bevölkerung ab 14 Jahren):

"Lag die tägliche Unterwegsnutzung 2015 noch bei 18 Prozent, so liegt sie 2017 bei 30 Prozent, gegenüber dem Vorjahr kamen noch einmal 2 Prozentpunkte hinzu. [...] Insgesamt führen mobile Geräte zu einer häufigeren und längeren Internetnutzung, mit insgesamt steigender Tendenz." 

Relevanzfrage geklärt? Dann schauen wir uns jetzt fünf Mobile-Marketing-Disziplinen genauer an:
  • Mobiles Web
  • Apps
  • Mobile Werbeformate
  • Proximity Marketing
  • Mobile Social Media & Messaging

1. Mobiles Web

➤ Websites: Auch auf dem Smartphone wird fleißig gegoogelt. Heißt für Unternehmen: Eine mobiloptimierte Website ist Pflicht – aus Gründen der Benutzerfreundlichkeit und der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Responsive Webdesign stellt sicher, dass eure Website auf allen Ausgabegeräten (Desktop, Laptop, Tablet, Smartphone) optimal dargestellt wird.

Überlegenswert ist AMP (Accelerated Mobile Pages): Dieses von Google initiierte Format lässt Websites mobil äußerst schnell laden. Weitere Infos bietet der AMP-Guide (Link am Ende dieses Beitrages).

➤ Mailings: Newsletter & Co. gehören nach wie vor zu den mächtigsten Online-Marketing-Tools, um Kunden zu binden. Diese lesen ihre E-Mails immer öfter auf dem Smartphone.

Ein responsiver HTML-Newsletter ist deshalb Pflicht. Doch Vorsicht: Die Responsivität gelingt nur, wenn sowohl das Mailing-Template als auch der Client (= Programm, mit dem ihr die E-Mail auf dem Smartphone aufruft) responsive sind. Harmoniert der Client nicht mit eurem Template, wird euer eigentlich responsiver Newsletter evtl. doch nicht mobiloptimiert dargestellt.

2. Apps

Lohnt sich eine eigene Unternehmens-App? Fakt ist: Der App-Markt ist gesättigt und vor allem neue Apps haben schlechte Chancen, einen Stammplatz auf den Startbildschirmen der User zu ergattern.

Eine Ausnahme sind Event-Apps: Plant ihr eine größere Veranstaltung oder gar eine Messe, ist eine eigene App Pflicht.

Apps als Mobile-Marketing-Disziplin
(App unter CC0 1.0)

Aktuelle Entwicklungen zeigt eine App-Studie von Adobe (Link-Tipp am Ende der Seite). Mein Rat: Wägt Aufwand, Nutzen und Erfolgschancen einer eigenen App sorgfältig ab. Wenn ihr euch unsicher seid, so investiert lieber in die Bereiche mobiloptimierte Website, Newsletter, SEO und Native Advertising.

3. Mobile Werbeformate

Blinkende Banner, blockierende Interstitials, automatisch ablaufende Schrei-Videos? Seht den folgenden Satz bitte als bewusst zugespitzte Meinung eures Bloggers: In meinen Augen ist klassisches Display-Advertising tot – auch und vor allem im Mobile-Bereich.

Spart Zeit, Geld und Nerven und investiert diese lieber in Mehrwert-Content, mobiloptimiertes Website-Design, SEO und Native Advertising.

4. Proximity Marketing 

engl. Proximity: "Nähe", "nähere Umgebung"
Proximity Marketing: lokalisierte Kundenansprache


➤ Location-based Marketing nutzt die GPS-Funktion des Smartphones, um dem User Services an seinem aktuellen Aufenthaltsort zu bieten. Beispiel Google Maps: Je nachdem, wo ihr seid, liefert euch die Kartendienst-App Restaurant-Tipps, nennt euch die besten Bars oder fungiert als Branchenbuch.

Fraglich bleibt in meinen Augen, ob man in der Nähe befindlichen Usern Push-Nachrichten oder SMS mit Angeboten und Rabatten aufs Smartphone jagen sollte. Dieses setzt deren Einwilligung voraus, kann aber selbst dann nervig werden.

➤ Beacons: Ihr irrt regelmäßig durch Baumärkte und sucht verzweifelt nach einem bestimmten Produkt? Hier können Beacons (zu Deutsch "Leuchtfeuer") helfen: Das sind kleine, im oder am Laden installierte Sender, die die Smartphones der Kunden anfunken.

Voraussetzungen sind eine entsprechend installierte App, die Einwilligung des Users und eine aktivierte Bluetooth-Funktion. So können Shop-Besucher gelotst und auf spezielle Angebote aufmerksam gemacht werden.



➤ QR-Codes:
Der Klassiker unter den Rohrkrepierern. Mehr dazu in meinem Beitrag "QR-Codes – Aufstieg und Fall eines Marketing-Hypes" (Link am Ende dieses Beitrages).

➤ Near Field Communication (NFC) macht es z. B. möglich, per Smartphone zu zahlen. Aktuell sind NFC-Smartphone-Funktionen in Deutschland allerdings kaum bekannt.



5. Mobile Social Media & Messaging

Instagram, Snapchat, Facebook Messenger, WhatsApp und auch die alte SMS: Einige Formate und Plattformen werden (fast) ausschließlich mobil genutzt, folglich können sie brauchbare Mobile-Marketing-Tools sein.

Während Instagram und Snapchat dank Native Advertising lohnenswerte Mobile-Marketing-Ansätze bieten, muss man im Messenger-Bereich (WhatsApp, Facebook Messenger) abwägen: Möchten User wirklich mitten in einem privaten Chat werbliche Inhalte eingeblendet bekommen? Losgelöst davon kann es ein guter Service sein, als Kundendienst via WhatsApp erreichbar zu sein sowie einen Newsletter via Messenger anzubieten.

Wirklich Potenzial sehe ich im Messenger-Chatbot-Bereich: Dank der digitalen Helferlein kann jedes Unternehmen rund um die Uhr erreichbar sein (Link-Tipp unten).

Fazit: Mobile Marketing – Spreu & Weizen

Viele Trends, tausende Möglichkeiten – wie in allen Marketing-Disziplinen gilt es auch in der mobilen Variante, sich auf das zu konzentrieren, was wirklich performt.

Lasst es mich wissen: Welche Mobile-Marketing-Disziplinen haltet ihr für essenziell, welche für unergiebig?

Link-Tipps:
➧ Googles SEO-Startleitfaden: Website für Mobilgeräte optimieren
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Die große Zeit der Apps ist vorbei – außer in Deutschland (Adobe Studie)
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